„Ein Menschenleben zu retten ist ein unbeschreibliches Gefühl“, äußerte sich Stadtbrandinspektor Christopher Leidner sichtlich erleichtert einen Tag nach der erfolgreichen Personensuche „aber es ist genau dieser Grund, warum wir alle bei der Feuerwehr sind“. Sein Stellvertreter Markus Müller ergänzte, dass sich die Hoffnung und Hartnäckigkeit gelohnt hätten.
Am Freitagnachmittag kam ein 81-jähriger Mann aus Nidderau-Ostheim von seinem Waldspaziergang nicht zurück. Seine Familie war sofort besorgt, taten das einzig richtige und verständigten umgehend die Polizei. Noch am selben Abend wurde bis spät in die Nacht mit Hunden und einem Hubschrauber nach dem Vermissten gesucht. Am Samstag erfolgte dann eine enge Absprache zwischen Polizei und Feuerwehr, in dessen Zuge die Feuerwehr um Amtshilfe bei der Absuche gebeten wurde. Das immerhin fast 13 Quadratkilometer große Waldstück bei Ostheim sollte nun systematisch und koordiniert durchsucht werden. Rund 175 Einsatzkräfte der Feuerwehr Nidderau und Altenstadt sowie der Rettungshundestaffel Main-Kinzig durchsuchten fast acht Stunden lang das Waldgebiet zunächst erfolglos ab. Da noch einige Stellen fehlten, wurde am Sonntagmorgen die Suche weiter fortgesetzt. Hierbei wurden nun auch die Feuerwehren aus Hammersbach und Limeshain hinzugezogen. Rund 80 Einsatzkräfte der Feuerwehr Nidderau starteten, zwei Nächte nach dem Verschwinden, wieder die beharrliche Suche.
Es war 12:45 Uhr als die erlösende Mitteilung kam: Der Vermisste wurde durch die Einsatzkräfte aus Nidderau im Wald gefunden – er lebt. „Als dieser Funkspruch kam, hatten wir alle Gänsehaut“, erinnert sich Leidner. Der verletzte Senior wurde durch die Feuerwehr aus dem Wald gerettet und an den Rettungsdienst übergeben.
Erleichtert und unendlich dankbar zeigten sich die Angehörigen „Wir möchten allen Helfern einfach nur danken. So viele Menschen haben mitgeholfen, unzählige Nachrichten haben uns erreicht, jeder hat mit uns gebangt – wir sind einfach nur glücklich“, so die Familie, die sich auf diesem Wege bei allen Helfern bedanken möchten.
Nidderaus Bürgermeister Andreas Bär, der sich ständig bei der Einsatzleitung der Feuerwehr auf dem laufenden hielt, war bewegt „Ich glaube, uns allen ist ein Stein vom Herzen gefallen. Unsere Stadt kann stolz auf die zahlreichen Helfer von Feuerwehr, Polizei, Hundestaffel, Rotes Kreuz und den unzähligen Mitmenschen aus der Bevölkerung sein“, so Bär.
„Wirklich jeder hat in irgendeiner Weise mitgeholfen“ ist sich Leidner sicher. Ein örtlicher Bäcker, ein Lebensmittelmarkt, ein Getränkehändler und das DRK Nidderau versorgten selbstlos und innerhalb von kürzester Zeit die Einsatzkräfte mit Getränken und Speisen, „auch das ist wichtig und wird im Hintergrund mit organisiert“, weiß Leidner.
Leidner und Müller sind sich nach diesem erfolgreichen Einsatz sicher, so einen Aufwand würden sie bei einem ähnlichen Einsatz wieder aufbringen. Das sich diese Beharrlichkeit gelohnt hatte, zeige schließlich dieser Einsatz – ein Menschenleben wurde gerettet.