Seit einem Jahrhundert schon löschen die Erbstädter Feuerwehrleute Brände. Unzählige Leben wurde seitdem gerettet und Menschen in verschiedenen Notlagen geholfen. Das Einsatzspektrum hat sich in den vergangenen 100 Jahren verändert. War es am Anfang nur das Feuer, sind es heute überwiegend die Hilfeleistungen, die die Einsatzkräfte beschäftigen. Die Kameradinnen und Kameraden sind mit ihren Aufgaben gewachsen.
Angefangen hatte damals in Erbstadt alles mit einem Hydrantenwagen. Heute verfügt die Stadtteilfeuerwehr über ein im Jahr 2019 angeschafftes Löschgruppenfahrzeug mit einem Löschwasserbehälter von 1.200 Liter sowie einem Mannschaftstransportfahrzeug. Die Herausforderungen sind heutzutage hoch, die Aufgaben vielfältig und die Ausrüstung komplex. Eine ehrenamtliche Leistung, die gar nicht genug wertgeschätzt werden kann. Daher versammelten sich, um der Stadtteilwehr Erbstadt zu ihrem 100-jährigen Jubiläum zu gratulieren, zurecht zahlreiche Gäste aus Feuerwehr, Politik, Vereinen und Bürgerschaft am vergangenen Samstag, den 7. Mai zur akademischen Feier.
Nach der Vorstellung der Chronik zählten unter anderem Landrat Thorsten Stolz, Bürgermeister Andreas Bär, Stadtbrandinspektor Christopher Leidner, die beiden Landtagsabgeordneten Christoph Degen und Max Schad, Ortsvorsteher Jürgen Frech sowie auch der Kommandant Manfred Robitza der Partnerfeuerwehr aus dem niederösterreichischen Bad Deutsch-Altenburg zu den Gratulanten. Werner Beier überbrachte nicht nur die Glückwünsche vom Kreisfeuerwehrverband, sondern ehrte im Namen des deutschen Feuerwehrverbandes Mitglieder aus Österreich für die langjährige internationale Zusammenarbeit. Robitza ehrte im Gegenzug einige Mitglieder aus Erbstadt.
Alle betonten in ihren Grußworten, dass heute eine Sache noch wie früher sei – Kameradinnen und Kameraden, die sich ehrenamtlich und unentgeltlich zum Wohle der Bevölkerung einsetzen würden. Wehrführer Stefan Pusch unterstrich in seiner Ansprache noch einmal die hohe Motivation seiner Mannschaft und dankte in diesem Zug auch den Familienangehörigen, die doch oft auf ihre Liebsten verzichten müssten.
Leidner, der ebenfalls die Glückwünsche aller Stadtteilwehren übermittelte, verdeutlichte noch einmal, dass der Nachwuchs heut zu Tage enorm wichtig sei. Dies erkannte der ehemalige und langjährige Wehrführer Edmund Faulstich – der diese Stadtteilfeuerwehr geprägt hatte – bereits früh und gründete im Jahr 1978 eine Jugendfeuerwehr. Für diesen mutigen und historisch wichtigen Schritt dankte Leidner dem ebenfalls anwesenden Faulstich. Der überwiegende Anteil der Einsatzabteilung stamme heutzutage nämlich aus der Jugendabteilung.
Zwar war die Aufrechterhaltung der Einsatzbereitschaft während der Pandemie zu keinem Zeitpunkt gefährdet, jedoch hatte die Kameradschaft, die eben eine Feuerwehr ausmache, stark darunter gelitten. Daher waren alle Anwesenden umso glücklicher und erleichtert, dass die akademische Feier in diesem Rahmen stattfinden konnte. Auch freue man sich auf das Jubiläumfestwochenende vom 24. bis 26. Juni, um so endlich wieder gesellige sowie gemütliche Gemeinschaften mit allen Kameradinnen und Kameraden feiern zu können. Natürlich in voller Hoffnung, so Pusch, dass das „böse Wort mit C“ hier keinen Strich durch die Rechnung machen wird.
Die Feuerwehr Nidderau wünscht ihrer Stadtteilfeuerwehr Erbstadt alles erdenklich Gute zu ihrem 100-jährigen Jubiläum. Auf ein tolles Festwochenende und dass ihr immer gesund wieder von euren Einsätzen nach Hause kommt.