Feuerwehr Nidderau-Heldenbergen gewinnt Katastrophenschutzpreis

„Wir sind stolz und freuen uns über die Auszeichnung“, äußerte sich Heldenbergens Wehrführer Torsten Seifried zum Gewinn des Katastrophenschutzpreis des Landes Hessen. „Eine tolle Würdigung“ ergänzt Nidderaus Bürgermeister Andreas Bär.

Der Preis wurde im Rahmen des Ehrenamtstags durch Hessens Innenminister Peter Beuth im Freizeitpark Taunus Wunderland verliehen. Grundlage war die bereits im Oktober 2019 großangelegte, stundenlange Katastrophenschutzübung „langanhaltender Stromausfall“.

Ziel der damaligen Übung war unter anderem, die Einsatzkräfte auf solche Großschadensereignisse vorzubereiten und zu sensibilisieren. „Weiterhin sollte die Leistungsbereitschaft bei schwerwiegenden Unwetterereignissen sowie die Handhabung und Bewältigung derart großer Lagen getestet werden“, so Seifried.  Zum damaligen Zeitpunkt dachte noch niemand an eine Corona-Pandemie oder den Ukraine-Krieg.

Ein Organisationsteam, bestehend aus Saskia Krüger, Celina Seifried, Mike Fieber, Nils Kopmann, Tizian Schuster, Christopher Leidner sowie dem Wehrführer Torsten Seifried planten und organisierten diese Katastrophenübung monatelang. „Um die Übung dann so realitätsnah wie nur möglich zu gestalten, wurden sogar extra Wetterkarten, Unwetterwarnungen oder Nachrichtenticker mit „Live Bildern“ von einem Schneechaos erstellt“, erinnert sich Stadtbrandinspektor Christopher Leidner. Es galt eine Vielzahl von Einsatzstellen abzuarbeiten und die eigene Infrastruktur aufrecht zu erhalten. Denn kurz nachdem sich die Technische Einsatzleitung im Feuerwehrhaus organisiert hatte, wurde der Strom abgestellt. Nun galt es zunächst, das bereits vorhandene Notstromaggregat in Betrieb zu nehmen.

Durch die begleitende Berichterstattung in den sozialen Netzwerken fand diese Übung über die Stadtgrenze hinaus Beachtung in anderen Feuerwehren. Aber auch die Verwaltung der Stadt Nidderau zog ihre Schlüsse aus der damaligen Übung. „Das Rathaus nahm die Angelegenheit ernst, erkannte hierdurch die Notwendigkeit und investierte im Anschluss in weitere Notstromgeräte sowie einer mobilen Tankstelle“, berichtet Leidner. Das Notstromkonzept wurde so bereits 2021 vollständig bei der Feuerwehr Nidderau umgesetzt.

„Durch ihre Übung waren sie Vorreiter“, dankte Hessens Innenminister Peter Beuth dem Organisationsteam aus Heldenbergen bei der Auszeichnung zum 1. Platz. Es gäbe immer noch Kommunen, so Beuth, die nun kurz vor der vermeintlichen Gaskrise Notstromaggregate beschaffen wollen und sich dann wundern, dass die Lieferzeit fast zwei Jahre dauere und die Preise exorbitant hoch seien. Die Preisverleihung sollte ursprünglich im Jahr 2020 stattfinden, wurde jedoch pandemiebedingt nun auf den vergangenen Samstag verschoben.