Feuerwehr Nidderau blickt auf erfolgreiches Jahr zurück

Die Feuerwehr Nidderau leistete im vergangenen Jahr über 18.000 Stunden ehrenamtliche Arbeit und musste zu insgesamt 256 Einsätzen, was einen neuen Höchstwert bedeutet, ausrücken. „Rund 20% der Einsätze waren Fehlalarme“, bemängelte Stadtbrandinspektor Christopher Leidner bei der diesjährigen Jahreshauptversammlung der Feuerwehr Nidderau am vergangenen Mittwoch (31.05.2023). Die Versammlung musste aufgrund eines Einsatzes verspätet anfangen. „Das ist nun mal Freiwillige Feuerwehr“, so Leidner. Neben den zahlreichen Feuerwehrmitgliedern wohnten neben dem Bürgermeister Andreas Bär und Kreisbrandmeister Manuel Acker auch politische Vertreterinnen und Vertreter aus dem Magistrat, der Kommune sowie dem Landkreis, Landtag und sogar aus dem Bundestag der Versammlung bei.

Leidner zeigte sich in seinem Jahresbericht zufrieden und blickte auf ein erfolgreiches Jahr zurück. Insgesamt bestand die Einsatzabteilung zum Ende des letzten Jahres aus 199 Mitgliedern. 19 Übernahmen aus der Jugendfeuerwehr oder Neueintritten standen ebenso 19 Austritten oder Übertritten in die Ehren- und Altersabteilung gegenüber. Leidner und sein Stellvertreter Markus Müller betonten insbesondere immer wieder das hohe Engagement, die Kameradschaft, mutige zum Teil historische Schritte sowie die hohe Lehrgangsbeteiligung. Insgesamt 99 Lehrgangsplätze sind von einem Nidderauer Feuerwehrmitglied besucht worden, davon allein 18 Grundlehrgangsplätze. „Wir danken hier ausdrücklich dem Kreis, die den hohen Bedarf nach Corona erkannt haben“, äußerte sich Müller.

Neben den Wehrführerwahlen in Erbstadt, Windecken und Ostheim zählten ebenso die Fahrzeugübergabe LF10 in Eichen sowie das 100-jährige Fest in Erbstadt zu einen der vielen Highlights im vergangenen Jahr.

Dass die Einsätze in den vergangenen Jahren stetig ansteigen, sei der allgemeine Trend, ist sich Leidner sicher. Dabei würden die Brände (12 % der Einsätze) längst nicht mehr das Hauptgeschäft ausmachen. Die meisten Einsätze seien die Hilfeleistungen (34 % der Einsätze), gefolgt von Fehlalarmen (20 % der Einsätze) und Voraushelfereinsätzen (17 % der Einsätze). Dabei konnten insgesamt 71 Menschen geholfen oder sogar das Leben gerettet werden. Die Drehleiter rückte zu 49 Einsätzen aus, 15 davon waren überörtlich – also in Schöneck oder Hammersbach.

„Seit 2019 steigt leider auch die Anzahl der Fehlalarme an“, bemängelt Leidner „diese haben sich im vergangenen Jahr auf 58 Einsätze sogar verdoppelt“. Zu den Fehlalarmen zählen nicht nur Brandmeldeanlagen, sondern ebenso Einsätze, bei denen ein Feuer oder eine Hilfeleistung gemeldet wird, vor Ort die Feuerwehr jedoch entweder keine Feststellungen oder keine Maßnahmen trifft. Fast die Hälfte aller Einsätze seien unter der Woche tagsüber zu den allgemeinen Arbeitszeiten der berufstätigen Einsatzkräfte, was noch einmal die Sicherstellung der Tagesalarmbereitschaft verdeutlichen sollte. Die Nachtruhe sei nur in 11 % der Fälle gestört worden.

Erfreulich auch der Nachwuchs und die Entwicklung in der Kinder- und Jugendfeuerwehr. Die Anzahl der Mitglieder in der Jugendfeuerwehr stiegt von 61 auf 83 im vergangenen Jahr an. Neun wechselten in die Einsatzabteilung. Auch die Kinderfeuerwehr kann auf stolze 70 Mitglieder blicken. Mit Windecken und Eichen verstärkte sich die Feuerwehr Nidderau im vergangenen Jahr mit zwei neuen Kinderfeuerwehren auf nun insgesamt vier. 13 Kinder wechselten in die Jugendfeuerwehr. Stadtjugendwart Nils Kopmann schaute auf ein ereignis- und abwechslungsreiches Jahr innerhalb der Kinder- und Jugendfeuerwehr zurück. Zum Schluss betonte Leidner erneut, dass die Feuerwehr Nidderau nur im Einklang sowie konstruktiven Austausch mit der Politik, der Verwaltung, dem Wehrführerausschuss und insbesondere mit der kompletten Mannschaft so gut funktionieren könne. Kaum eine andere Freizeitbeschäftigung sei mit dem Phänomen der „Freiwillige Feuerwehr“ zu vergleichen. Das enorme Fachwissen durch die zahlreichen Lehrgänge und Ausbildungen, die Erfahrungen aus Einsätzen oder die einzigartige Kameradschaft würden dieses Hobby so einzigartig machen. „Und das tolle daran“, so Leidner „jeder kann etwas anderes gut und zusammen können wir alles gut“.