Zwei neue Fahrzeuge für die Feuerwehr Nidderau

„Der hohe Grad an moderner Ausstattung der Nidderauer Feuerwehr ist stets die Leitlinie, an der sich die Stadt Nidderau messen lassen muss, wenn sie die Pflichtaufgabe Brandschutz erfüllen will.“, freut sich Bürgermeister Gerhard Schultheiß über die Auslieferung der beiden Tragkraftspritzenfahrzeuge Wasser (TSF-W) für die Stadtteile Ostheim und Windecken.

Über 30 Jahre alt waren die beiden nun ehemaligen Löschgruppenfahrzeuge LF8 aus beiden Stadtteilen. Deshalb beschloss die Stadt Nidderau bereits vor ein paar Jahren eine Neuanschaffung von zwei TSF-Ws für die beiden Standorte. „Der Einsatz der ehrenamtlichen Kräfte zur Definition der Ausschreibung der Fahrzeuge ist ausdrücklich zu würdigen und wir können stolz auf unsere Feuerwehrkameradinnen und -kameraden sein, die auch in der schwierigen Zeit der Corona-Krise für unsere Sicherheit einstehen.“, lobt Bürgermeister Schultheiß zusätzlich alle Mitglieder der Freiwilligen Feuerwehr.

Frühzeitig wurde ein gemeinsamer Arbeitskreis für die Planung, bestehend aus Mitgliedern beider Stadtteile, gegründet. Viele Höhen, aber auch ein paar Rückschläge galt es zu meistern. Nach langer Planung und Ausführung sollten die beiden Fahrzeuge Anfang April dieses Jahrs ausgeliefert werden. Doch die Corona Pandemie schien kurz vor der Auslieferung einen Strich durch die Rechnung zu machen. Eine wesentliche Entscheidung musste getroffen werden und so beschloss man trotz der Pandemie diese Anschaffung durchzuziehen. „Wir müssen auch in dieser Zeit Flexibilität zeigen“, so Stadtbrandinspektor Christopher Leidner. „Wer weiß, wann wir die Fahrzeuge sonst bekommen hätten“. Vieles lief in der Schlussphase nur noch Online oder über Telefon. Zahlreiche Bilder wurden zwischen der im Westerwald liegenden Fahrzeugbaufirma ADIK und der Stadtbrandinspektion versendet. Alles lief komplett anders wie gewohnt ab. „Gerne wären alle Beteiligten mit zur Abnahme und Abholung mitgekommen“ weiß Windeckens Wehrführer Torsten Lind „doch diese musste wegen des hohen Ansteckungsrisikos mit deutlich weniger Personal erfolgen“. Auch der gebührende Empfang zu Hause musste ausfallen. Die Freude und der Stolz über die Neubeschaffung drohten gänzlich unbemerkt zu bleiben. „Wir werden dies alles gebührend nach der Pandemie nachholen“ versichert Leidner.

Wegen der Kontaktsperre dauerte auch die Einweisung in die Fahrzeuge länger. Diese fand nur in Einzelausbildung und außerhalb des Feuerwehrhauses statt. Zuvor wurden alle Mitglieder bereits Online mit Bildern und Grafiken über die Beladung beschult.

„Das TSF-W bekommt eigene Aufgaben“, so Lind. Es soll zukünftig bei Türöffnungen oder Wasser im Gebäude als eigenständige Einheit ausrücken und nicht nur als Nachrückerfahrzeug für die beiden jeweils am Standort befindlichen Hilfeleistungslöschfahrzeuge (HLF) dienen.

Das Projekt zeige vor allem, dass auch die Zusammenarbeit funktioniert. „Die Zusammenarbeit mit Windecken lief hervorragend“ ist sich Ostheims stellvertretende Wehrführer Sven Knies sicher. Insgesamt hat die Stadt Nidderau rund 116.000 € in beide Fahrzeuge investiert. Die Fahrgestelle wurden vom Land Hessen gefördert.

„Das Planungsteam hat es möglich gemacht und unsere Fahrzeuge nach Hause geholt“, so der stellvertretende Stadtbrandinspektor Markus Müller. „In den letzten Wochen war es viel Arbeit und Entscheidungen mussten noch recht kurzfristig getroffen werden“, so Müller weiter. Leidner und Müller danken ausdrücklich den Mitgliedern aus dem Arbeitskreis, die viel ehrenamtliche Zeit und Arbeit in Planung sowie Anschaffung investierten. Alle könnten nun stolz auf die geleistete Arbeit und die Fahrzeuge sein.

Beide sind sich sicher, dass trotz der aktuellen Krise die Anschaffung durchzuziehen die richte Entscheidung war. Die Stadt Nidderau hat hier erneut in die Sicherheit Ihrer Bürger investiert.